Am Freitag Mahnwache in der Fatih Moschee

Die Schura Bremen und die Islamische Föderation Bremen rufen anlässlich des Terroranschlags in Hanau und der Bombendrohung in der Fatih Moschee zur Mahnwache auf. Alle Bremerinnen und Bremer sind herzlichst eingeladen, nach dem Freitagsgebet ein Zeichen gegen Rassismus und Islamophobie zu setzen.
 
Ort: Fatih Moschee Bremen
        Stapelfeldstr. 9
        28237 Bremen
Datum: 21.02.20
Uhrzeit: 13:30 Uhr

Pressemitteilung: Hass-Mail und Bombendrohung – Fatih Moschee

Erneut ist eine Schura Mitgliedsgemeinde Ziel rassistischer und islamophober Bedrohung geworden. Gestern erhielt die Fatih Moschee eine verstörende Hass-Mail verbunden mit einer Bombendrohung für den heutigen Tag. Die Fatih Moschee gehört zu den größten Moscheen in Norddeutschland und war in der Vergangenheit bereits mehrfach Ziel von Hasskriminalität.

Nachdem die Verantwortlichen der Gemeinde die Bremer Polizei über die Drohung informiert haben, hat diese schnell gehandelt. Mit Hilfe der eingesetzten Spürhunde konnte glücklicherweise kein Sprengstoff gefunden werden. Mit Erleichterung hat die Gemeinde auf die Entwarnung der Polizei reagiert. Zur Sicherung und Bewachung der Moschee wurde wieder ein Streifenwagen abgestellt.

"Wir verurteilen und verabscheuen aufs schärfste den hasserfüllten und menschenverachtenden Inhalt der Drohmail gegenüber unserer Mitgliedsgemeinde", sagt der Vorsitzende der Schura Bremen Murat Çelik. „Wir hoffen, dass der oder die Täter Fehler gemacht und elektronische Fingerabdrücke hinterlassen haben, die die Sicherheitsbehörden erfolgreich ermitteln können“, so Çelik.

Die Bombendrohung gegenüber der Fatih Moschee ist die erste gegenüber einer Bremer Moschee, die aber keine Ausnahme darstellt. Leider stellen wir fest, dass nur in den letzten Tagen deutschlandweit zahlreiche Moscheen Bombendrohungen erhalten oder Ziel von Angriffen wurden (Quelle: www.brandeilig.org). Vor dem Hintergrund, dass der Generalbundesanwalt erst letzte Woche eine rechtsextremistische Terrorzelle mit zwölf Männern verhaften ließ, die u.a. die Absicht hatten Muslime zu töten und Moscheen anzugreifen, erfüllen uns diese Ereignisse mit großer Sorge. Dieser Fall hat erneut gezeigt, wie und wo sich Extremisten zusammenschließen und oft unter dem Radar der Sicherheitsbehörden agieren können. „Der nach allem was wir aktuell wissen, rassistisch motivierte Terroranschlag in Hanau, bei dem 10 unschuldige Menschen ermordet und zahlreiche verletzt wurden, ist schockierend und verstörend. Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Es muss endlich jedem bewusst werden, dass wir nicht mehr nur über Einzelfälle oder Einzeltäter sprechen können“, so Çelik.

Brutstätte für solche Radikalisierungen sind häufig das Internet und die sozialen Medien. Hetzern und Radikalisierten muss der Rechtsstaat mit aller Härte begegnen und deutlich machen, dass das Netz kein rechtsfreier Raum ist. Rassistische und Islamophobe Hasstiraden im Internet müssen endlich stärker geahndet und vor Gericht landen. Vor diesem Hintergrund begrüßen wir die Gesetzesinitiative der Bundesjustizministerin, Hasskriminalität im Netz stärker in den Fokus zu rücken und Hetzer härter und erfolgreicher zu verfolgen.

„Wir hören nicht auf zu fordern, dass der Nährboden für Rassismus, Islamophobie und Antisemitismus in einer breiten und fortlaufenden gemeinsamen Kraftanstrengung ausgetrocknet werden muss", so Murat Çelik. Wir rufen alle gesellschaftlichen und politischen Akteure zu Zusammenarbeit und Zusammenhalt auf.

Pressemitteilung: Absichtserklärung der SCHUREN zur Qualifizierung und Ausbildung von religiösem Personal

Wir, die SCHURA Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein, pflegen als islamische Religionsgemeinschaften seit Jahren eine intensive Zusammenarbeit auf der Landesebene zu Fragen des muslimischen Lebens in Deutschland. Weil die jeweiligen Mitgliederstrukturen die Vielfalt der Muslime in Deutschland widerspiegeln, ist diese Zusammenarbeit bereichernd. Sie bietet die Möglichkeit, Projekte untereinander abzustimmen und von den Erfahrungen der anderen zu profitieren.

Es ist unser gemeinsames Anliegen, dass religiöses Personal in unseren Gemeinden in theologischer, seelsorgerischer, sozialer wie auch gesellschaftlicher Hinsicht weiterhin gut ausgebildet wird. Sie haben in der Vergangenheit einen wertvollen Beitrag dafür geleistet, dass Muslime sich in Deutschland beheimatet haben. 

Aktuell stehen wir vor gesellschaftlichen Herausforderungen, die wir im Vergleich zu früher besser und erfolgreicher bewältigen können. Das religiöse Personal nimmt hierbei eine wichtige zentrale Rolle ein. Aufgrund der enormen Bedeutung des religiösen Personals im Hinblick auf die Entwicklung muslimischen Lebens in Deutschland, möchten wir in Zukunft den Fokus stärker auf die Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten richten und diese institutionell etablieren.

Bereits in der Vergangenheit waren die Qualifizierung und Ausbildung des religiösen Personals Gegenstand von Veranstaltungen und Seminaren. Einige Projekte konnten bereits erfolgreich durchgeführt werden, so etwa die Qualifizierungsreihe für Imame der SCHURA Hamburg in Zusammenarbeit mit der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI).

Insgesamt beobachten wir in diesem Bereich positive Entwicklungen. Dazu gehören unter anderem die bereits seit Jahren existierenden Imam-Ausbildungseinrichtungen der überregionalen islamischen Religionsgemeinschaften. Mehrere Absolventen aus diesen Einrichtungen sind bereits in unseren Gemeinden tätig.  

Wir wollen demnächst die Zusammenarbeit mit geeigneten Partnern intensivieren und ausbauen. Über Religionsgemeinschaften hinaus sind uns auch Kooperationen mit zivilgesellschaftlichen Institutionen sowie wissenschaftlichen Einrichtungen und Behörden wichtig. 

Mit dieser Absichtserklärung vereinbaren die Unterzeichner, die Qualifizierung und Ausbildung von religiösem Personal als ein gemeinsames Anliegen zu verstehen, den Austausch untereinander zu intensivieren und gemeinsam voranzubringen.

„Religionen beten für den Frieden“ - Einladung zum interreligiösen Friedensgebet am 19. Januar 2020 im Bremer Rathaus

Am Sonntag, 19. Januar 2020, findet um 16 Uhr das diesjährige Friedensgebet der Religionen unter dem Titel „Religionen beten für den Frieden“ in der Oberen Rathaushalle statt. Veranstalter ist der interreligiöse Arbeitskreis „Religionen beten“.

Nach einem Grußwort von Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte werden Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Religionen nacheinander Gebete oder Beiträge für den Frieden in der Welt vortragen. Es sind in diesem Jahr folgende Religionen vertreten: Alevitum, Bahai-Religion, Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Islam, Judentum und Yesidentum.

Musikalisch wird die Veranstaltung von dem Oboisten Gregor Daul gestaltet. Moderiert wird das Friedensgebet in diesem Jahr von Johannes Gebbe von der Katholischen Kirche.

Seit 2005 findet das Friedensgebet im Rathaus statt. Hier können die Religionen in einem weltanschaulich neutralen, aber gleichzeitig öffentlichen Rahmen zusammenkommen, um mit Gebeten oder Texten aus ihren Überlieferungen dafür zu bitten, die Menschen auf den Weg des Friedens zu führen. Dieses geschieht in gegenseitigem Respekt und Ehrfurcht vor dem, was den anderen heilig ist.

Die Veranstalter weisen darauf hin, dass aus Sicherheitsgründen um eine vorherige Anmeldung per E-Mail im Rathaus gebeten wird. Anmeldung bitte an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Große Taschen und Rucksäcke dürfen nicht mitgebracht werden.

Weihnachtsgruß an unsere christlichen Mitmenschen

Wir vertrauen fest auf Gottes Liebe. Gott ist Liebe und wer in dieser Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. (1. Johannes 4, 16)

Die Schura Bremen wünscht allen Bremer*innen christlichen Glaubens eine besinnliche Weihnachtszeit.

Als monotheistische Religionen glauben wir Christ*innen und Muslim*innen an den einen Gott. In Abraham (Friede sei mit ihm) haben wir zudem den gleichen Stammvater im Glauben. Dieser gemeinsame Ursprung verbindet uns. 

Die Schura Bremen möchte gerade zum Fest der Liebe daran erinnern, auf die beste Art und Weise miteinander umzugehen und Gott zu gedenken. 

Gewiß, im Gedenken Gottes finden die Herzen Ruhe! (Heiliger Koran, Sure 13, Vers 28)

Pressemitteilung: Gebet in der Synagoge

Vertreter der Schura Bremen nehmen Anteil

Als Zeichen der Solidarität sind gestern Vertreter der Schura Bremen mit weiteren Anteilnehmenden in der Bremer Synagoge zu einem gemeinsamen Gebet zusammengekommen.

Nach dem Attentat in Halle ist die Schura Bremen noch immer schwer erschüttert. "Wir verurteilen derlei rechtsradikale Haltungen und Aktivitäten aufs Schärfste", sagt Vorsitzender Murat Çelik.

Die Schura Bremen steht für Toleranz und ein respektvolles menschliches Miteinander und setzt sich stets zum Ziel, jeglicher Hetze entgegen zu treten.

Unsere Gedanken sind bei den Opfern des Attentates und ihren Angehörigen. Die Schura ruft alle gesellschaftlichen und politischen Akteure zu Zusammenarbeit und Zusammenhalt auf. Auf dass Hass keinen Platz in unseren Reihen findet! "In solchen Zeiten ist es mehr denn je wichtig, dass alle zusammenhalten und sich nicht voneinander entfernen", so Murat Çelik.

Pressemitteilung: Tag der offenen Moschee am 3. Oktober 2019

"Menschen machen Heimat/en." Nach diesem Motto wird der diesjährige Tag der offenen Moschee bundesweit begangen. Es ist ein Tag zum gegenseitigen Kennenlernen und zu vorurteilsfreier Begegnung, an dem sich auch zahlreiche Bremer Moscheen beteiligen.

Der Heimatbegriff wird zunehmend mit der geografischen Herkunft und Zugehörigkeit zur ethnischen Abstammung verknüpft. Die Islamischen Religionsgemeinschaften bevorzugen ein mehrdimensionales Verständnis: Heimat als Gefühl. So sollten Menschen mehrere Heimaten haben können, ohne deswegen Ausgrenzung zu erleben.

Der Tag der offenen Moschee wird seit 1997 bundesweit ausgerichtet. Jährlich nehmen mehr als 1000 Moscheen daran teil. Dieser Tag repräsentiert den Beitrag der Muslime in Deutschland zu einem friedlichen Miteinander und die Wichtigkeit des interreligiösen Austauschs.

Unter anderem nehmen folgende Schura Mitgliedsgemeinden am Tag der offenen Moschee teil: 

Bremen  
     
  DAAWA Moschee
Hohentorsstr. 71
28199 Bremen
Fatih Moschee
Stapelfeldtstr. 9
28237 Bremen
     
  Quba Moschee
Hemelinger Bahnhofstr. 44
28309 Bremen
Ayasofya Moschee
Carl-Hurtzig-Str. 5
28259 Bremen
     
  Dr. Zeynel Abidin Moschee
Lüssumer Str. 7
28779 Bremen
Rahma Moschee
Löningstr. 35
28195 Bremen
     
  Mescid-i Aksa Moschee
Züricher Str. 6a
28325 Bremen
Said´i Kurdi Moschee
Lüdekingstr. 6
28217 Bremen
     
  Hicret Moschee
Kantstr. 98
28201 Bremen
Islamisches Forum und Informationszentrum
Beim Ohlenhof 17
28237 Bremen
     
Bremerhaven  
     
  Fatih Moschee
Georg-Seebeck-Str. 2
27570 Bremerhaven
 
     

Pressemitteilung: Bremische Bürgerschaft verabschiedet Antrag gegen Islamfeindlichkeit und für besseren Schutz von muslimischen Einrichtungen

Die Schura Bremen begrüßt den gestrigen Beschluss aller demokratischen Parteien in der Bremischen Bürgerschaft, auf breiter Front wirksam gegen Islamfeindlichkeit vorzugehen und für einen besseren Schutz muslimischer Einrichtungen zu sorgen. Aus den Vorfällen der letzten Monate, in denen unter anderem Koranschändungen und Sachbeschädigungen die muslimische Gemeinschaft bewegt haben, wurden nun Konsequenzen gezogen. „Wir sehen den Beschluss als ersten wichtigen Schritt und als Chance, die stetig wachsenden Übergriffe auf Muslime und deren Einrichtungen gesamtgesellschaftlich zu bekämpfen“, so der Vorsitzende Çelik.

Nur mit kollektiver Anstrengung gegen Rassismus und Intoleranz können wir unserer Verantwortung gerecht werden. Die Verurteilung der schrecklichen Taten durch die Bremische Bürgerschaft und die öffentliche Solidarisierung aller demokratischen Parteien mit den Bremer Muslimen wird deshalb in der muslimischen Community mit großem Wohlwollen anerkannt. „Wir haben mit mehreren Vorstandsmitgliedern die Debatte im Rathaus verfolgt und möchten uns für die Redebeiträge aller Fraktionen und die Initiativen bedanken“, so der Schura Vorsitzende.

Das Ankommen dieser abscheulichen Vorfälle in das Bewusstsein der Menschen und die damit einhergehende Sensibilisierung der Bremerinnen und Bremer wird hoffentlich zu einer Umkehrung dieser besorgniserregenden Entwicklungen beitragen. Dabei sind nicht nur die Akteure des öffentlichen Lebens in der Pflicht, sondern auch die "Normalbürger". Die Schura Bremen versichert als Religionsgemeinschaft, ihre gesamtgesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen und alle Institutionen auf diesem gemeinsamen Weg zu unterstützen.

Die Schura Bremen möchte sich auch vor dem Hintergrund des Vorfalls in der Rahma Moschee für die intensiven Bemühungen und der schlussendlichen Verhaftung des Täters bei der Bremer Polizei bedanken. Die Sicherheitsbehörden senden damit ein wichtiges Zeichen an die Öffentlichkeit und an die muslimische Gemeinschaft, dass diese rassistischen Täter erfolgreich ermittelt werden und nicht straflos davonkommen. Wir hoffen, dass die Justiz diesen Fall schnellstmöglich übernimmt und zu einem Ergebnis führt.

Pressemitteilung: Islamophobe Tat in Schura Bremen Mitgliedsverein

Mittwochnacht ist erneut ein Schura Mitgliedsverein Schauplatz einer rassistischen Tat geworden. Gegen 2 Uhr nachts wurde versucht die Schaufensterscheibe der Bildungseinrichtung „Islamisches Forum und Informationszentrum“ einzuschlagen, diese wurde dabei schwer beschädigt. Aufgeschreckte Nachbarn haben leider keine weiteren Beobachtungen machen können. Der Bremer Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen

Innerhalb weniger Wochen findet erneut ein abscheulicher Vorfall in Bremen statt. „Es ist besorgniserregend, dass in immer kürzeren Abständen islamfeindliche Taten in Bremen verübt werden", sagte der Vorsitzende der Schura Bremen Murat Çelik. Die Schura hat nach dem widerwärtigen Anschlag in der Rahma Moschee zahlreiche Gespräche mit Verantwortlichen aus der Politik und den Sicherheitsbehörden geführt. „Wir haben über die Gefahrenlagebewertung, Sicherheitskonzepte für die Bremer Moscheen und Optimierungspotenziale im operativen Bereich der Sicherheitsbehörden diskutiert und Vereinbarungen getroffen", sagte Çelik. „Ich appelliere an alle Verantwortlichen in der neuen Koalition, die in Gesprächen getroffenen Vereinbarungen so schnell wie möglich umzusetzen und muslimische Einrichtungen konsequenter zu schützen“, sagte der Schura Vorsitzende weiter. Die Schura Bremen erklärt sich hierfür bereit, schnellstmöglich die Gespräche wieder aufzunehmen und einen konkreten Fahrplan zu vereinbaren.

Wir erinnern vehement an die Verantwortung eines jeden, dass die Verrohung der Sprache in der Politik, den Medien und der Gesellschaft Zündstoff für islamophobe Taten sind. Die muslimische Bevölkerung in Deutschland ist täglichen verbalen und körperlichen Angriffen ausgesetzt. Aus diesem Grund werden wir als Schura nicht müde, auf Missstände und Fehlentwicklungen aufmerksam zu machen und die Sorgen der muslimischen Community in Bremen zum Ausdruck zu bringen.