Muslime wehren sich gegen Vorwürfe

Von Tina Hayessen

Bremen. Darf´s ein bisschen mehr sein? Geht es um die Integration von muslimischen Migranten, so sollte man meinen, kann die Antwort darauf nur „ja“ lauten. Doch gerade das starke Mitwirken türkisch-islamischer Gruppen wurde am Rande der Bremer Integrationswoche bemängelt.

labskaus2

 © Roland Scheitz

Die Veranstaltungen seien „türkisch-muslimisch dominiert“, kritisierte Zahra Mohammadzadeh, migrationspolitische Sprecherin der Grünen, zum Ende der Bremer Integrationswoche „Labskaus“ vor einigen Tagen.

Sie vermisse Angebote über Religion und Kultur von Afrikanern, Menschen aus Sri Lanka oder jüdischen Aussiedlern. Bei „Labskaus“ stimme die Gewichtung nicht; es handele sich eher um eine Islam- als um eine Integrationswoche. Ein Vorwurf, der nun die Mitglieder der Schura Bremen, vom hiesigen Dachverband Türkisch-Islamische Union (DITIB) und von der Islamischen Föderation Bremen auf den Plan gerufen hat. In einer gemeinsamen Klarstellung brachten sie zu Papier, wie sie selbst ihre Integrationsbemühungen bewerten.

"Beteiligung belegt Integrationsinteresse"

„Als Muslim macht man es wahrscheinlich immer falsch; auch eine starke Beteiligung an Integration kann einigen ein Dorn im Auge sein“, heißt es in dem Schreiben der drei Bremer Institutionen. Sie werten das Auftreten der Muslime zur Integrationswoche völlig anders als die Kritiker: „Die rege Beteiligung ist ein Beleg dafür, dass die Muslime mit ihrer islamischen Identität ein großes Interesse an Integration haben.“

Das publizierte Schreiben solle lediglich darstellen, wie die türkisch-muslimischen Institutionen die Aussage der Abgeordneten Mohammadzadeh bewerten und keinesfalls andere Gemeinschaften angreifen, betonte der Schura-Vorsitzende Mustafa Yavuz auf Nachfrage. "Wir wollten deutlich machen, wie wir zu den Äußerungen stehen."

Quelle: http://www.weser-kurier.de/Artikel/Bremen/Vermischtes/219167/Muslime+wehren+sich+gegen+Vorwuerfe.html (Zuletzt aufgerufen am: 28.01.2011)